Riechstörungen - ein wirklich ernst zu nehmendes Problem!
Die tatsächliche Bedeutung des Geruchssinnes wird den meisten Menschen erst bewusst, wenn plötzlich oder auch schleichend eine Riechstörung auftritt. Die häufigsten Ursachen für Richstörungen sind Virusinfektionen unter Beteiligung der Nasenschleimhaut oder chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen mit oder ohne Nasenpolypen sowie eine Schädigung der Riechschleimhaut durch eine ganze Reihe von giftigen Stoffen. Auch Schädel-Hirn-Traumen wie Brüche der so genannten Schädelbasis können zu Geruchssinnesstörungen führen. Immer wieder wird auch vermehrt über einen Zusammenhang von Riechstörungen und Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer-Demenz in der Fachliteratur geschrieben. Eine Riechstörung scheint hierbei ein wichtiges und teilweise unterschätztes Frühsymptom darzustellen und kann dem eigentlichen Erkrankungsbeginn um einige Jahre voraus gehen.
Die Diagnostik von Geruchs- und Riechstörungen erfolgt in meiner Praxis nach einem festgelegten Schema, das der Komplexität dieses Symptoms Rechnung trägt. In einem ausführlichen Gespräch frage ich Sie zunächst nach Beginn, Verlauf und Qualität Ihrer Riechstörung. Hierbei spielen auch Ihr Beruf, Ihre bisherige Krankheitsgeschichte und Ihr Medikamenteneinnahmeplan ein wichtige Rolle. Auch Medikamente, die Sie möglicherweise vor einigen Jahren eingenommen haben, können als Ursache eine Riechstörung in Frage kommen. Es folgt die genaue endoskopische Untersuchung des Naseninneren. Eine endoskopische Untersuchung der Nase liefert Hinweise auf das Vorliegen einer entzündlichen Erkrankungen des Nasennebenhöhlensystems oder einer gestörten nasalen Luftzirkulation (Ursachen können sein: verbogene Nasenscheidewand oder vergrößerte untere Nasenmuscheln). Die eigentliche Testung des Geruchssinnes/Riechvermögens erfolgt mit den Sniffin-Sticks. Hierbei handelt es sich um stiftähnliche Duftspender, die Ihnen in einem definierten Abstand für eine definierte Zeit unter die Nase gehalten werden. Anhand der Ergebnisse kann ich dann die Geruchsstörung in ihrem Ausmaß bewerten.
Zentral für die Therapie der Riechstörung ist die Behandlung der häufig ursächlichen chronischen Nasennebenhöhlenentzündung oder andere endonasaler Ursachen. Hierzu berate ich Sie anschließend nach abgeschlossener Testung. Bildgebende Techniken ergänzen die Diagnostik.
Bei Patienten, die nach einer Virusinfektion über neu aufgetretene Riechstörungen berichten, kann sich die Durchführung eines sog. „Riechtrainings“ als sehr erfolgreich erweisen.